Die Quelle befindet sich inmitten eines 1.500 Hektar großen Waldgebietes, das den Namen "Foret Domaniale de Woevre"13 trägt und sich unter der Obhut des "Office National des Forets" befindet, konkret der Abteilung Stenay des Departements Meuse.
Die Quelle Arphays, nunmehr Fontaine Saint-Dagobert genannt, ist seit Ende des 9. Jahrhunderts ein Wallfahrtsort.
Diese Wallfahrten fanden ohne Unterbrechung bis zur Französischen Revolution statt.
Nach einigen Versuchen im Verlauf des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts haben diese Wallfahrten am 10. September 1983 einen neuen Aufschwung genommen.
Es war an dieser Quelle, dass König Dagobert II. am Abend des 23. Dezember 679 ermordet wurde.
Das Wasser der Quelle ist sauber, das beweisen regelmäßige Untersuchungen. Es handelt sich um einen ruhigen, erholsamen Ort. Das Vogelgezwitscher stellt den idealen Hintergrund für beschauliches Nachdenken dar.
Hier versammeln sich am letzten Samstag des Monats August die Pilger, welche das Andenken des heiligmäßigen Königs ehren. Wenn sie hier ankommen, haben sie bereits eine Wanderung von mehreren Kilometern durch den Wald hinter sich. Ein Ort, wo sich Geschichte, Legende und Natur begegnen .
Die Geschichte der Domäne Haut-Charmois reicht eventuell zurück bis in die Epoche der Merowinger.
In alten Texten wird die Existenz eines Landhauses in gallorömischer Zeit erwähnt. Archäologische Beweise hierfür stehen noch aus.
Aber die Überlieferung behauptet, dass der Leichnam König Dagoberts II. zuerst nach Charmois gebracht wurde. Gehen wir auf diese weit zurückliegenden Ereignisse etwas näher ein. König Dagobert II., der dreizehnte König von Austrien, sah sich bedroht durch Ebroin, den Hausmeier von Thierry (Theuderich), dem König von Neustrien.
Dieser handelte völlig eigenmächtig und wollte Austrien unterwerfen. Dagobert II. hatte seinen Sohn Sigebert zum Mitregenten ernannt, mit seinem Hausmeier Wulfoad als Vormund. Nur wurden die weisen Vorkehrungen des Königs von Austrien durch Ebroin zunichtegemacht. Das Jahr 679 neigte sich seinem Ende zu.
Dagobert hielt sich in SATHANACUM auf, heute Stenay, wo er eine Residenz hatte. Dort wollte er auch Weihnachten verbringen.
Am 23. Dezember brach er mit einem zahlreichen Gefolge zur Jagd im Wald von "Wepria" (Woevre) auf. Gegen Mittag war der König vqn der Jagd ermüdet. Er ließ sich neben einer Quelle in der Nähe einer großen Eiche nieder. Diese Quelle wird heute noch ARPHA YS genannt, der entsprechende Teil des Waldes SCORTIAS (Zu den Rinden). Unter den Verschwörern befand sich einer seiner Diener. Dieser erschlug den König während seines Gebets. So kam Dagobert um, der letzte Herrscher eines großen und mächtigen Königreiches.
Er hatte sein Leben damit verbracht, Gutes zu tun.
Der Leichnam des Königs wurde am Abend des 23. Dezember zuerst zum Landhaus von Charmois gebracht, dann in die Basilika von Sathanacum, damals noch dem heiligen Remigius geweiht. Alle Würdenträger des Reiches eilten herbei, um den Tod ihres Herrschers zu beweinen. Was aber wurde aus seinem Sohn Sigebert? Niemand weiß es. Manche gehen davon aus, dass er noch vor seinem Vater starb, andere glauben, dass er mit ihm oder nach ihm umkam. Andere wiederum meinen, dass es ihm gelang, den Verschwörern zu entrinnen.
Der Geruch der Heiligkeit dieses Königs war der Anlass für eine alljährlich stattfindende Wallfahrt. Der Weg der Pilger führte durch den Wald bis zur Fontaine Saint-Dagobert.
Diese Wallfahrten begannen im 9. Jahrhundert und wurden ohne Unterbrechung bis zur Französischen Revolution durchgeführt.
Zu ihrer Hochblüte versammelten sich bis zu sechsunddreißig Pfarreien.
Heute umfasst diese Wallfahrt zu Ehren des heiligen Dagobert sowohl eine religiöse Zeremonie als auch eine geschichtliche Würdigung.
Auch das staatliche Forstamt (OFFICE NATIONAL DES FORETS) beteiligt sich daran und wartet mit aktuellen Informationen über den Woëvre-Wald auf Die Wallfahrt findet alljährlich am letzten Samstag des Monats August statt.
Text und Danke cercle Saint-Dagobert.