Der Mont Saint-Germain hat eine Höhe von 352 m. Es handelt sich um den höchsten Punkt der umliegenden Gegend, Der Hügel steht zwar allein, gehört aber zu der Hügelkette, welche sich in diesem Departement Meuse am Ostufer des gleichnamigen Flusses, auf Deutsch Maas, entlangzieht. Der Mont Saint-Germain bildet einen Halbkreis in Form eines Amphitheaters. Früher waren die Hänge bis auf zwei Drittel seiner Gesamthöhe von Weinreben bedeckt. Der Reblausbefall hat 1860 diesen Weinberg völlig zerstört.
Ein Weg führt entlang des Hanges bis zur Hochebene auf dem Mont Saint-Germain. Früher war der südwestliche Bereich der Ebene von insgesamt zwanzig Hektar bewaldet. Er wurde nunmehr mit Nadelbäumen wieder aufgeforstet 1m äußersten Nordosten stand eine Kapelle mit einem Friedhof Früher handelte es sich um die Dorfkirche, später wurde sie zur Einsiedelei.
Das geht aus den Unterlagen des Standesamtes von 1698 hervor. (Bis 1792 wurde das Standesamt von den Priestern verwaltet.) Dieser Friedhof existierte bis 1700, Noch heute stößt man dicht unter der Erdoberfläche auf Knochen, Medaillen und alte Münzen. Ein Kreuz markiert den Standoli des ehemaligen Friedhofs Man erkennt ihn auch anhand der Hecke, die ihn umgibt. Etwa auf halber Höhe des Berges, beinahe gegenüber der Kapelle, 200 m Richtung Westen, befindet sich eine so genannte »cavi« eine kleine Höhlung aus Stein. Auf dem Grund dieser Höhlung fließt eine künstliche Quelle. Oberhalb der Quelle befindet sich eine große Ausschachtung mit ca. 10 Kubikmetern Fassungsvermögen, Dort wird das Wasser, das aus dem Hang entspringt, gesammelt, um diese künstliche Quelle zu speisen Diese »cavi« und ihre Quelle sind die Überreste der Einsiedelei von Saint-Germain.
Es handelt sich um eine beachtliche Arbeit unserer tapferen Vorfahren. Offensichtlich lag ihnen die Einsiedelei sehr am Herzen. Diese »cavi« hätte es verdient, auch der Nachwelt erhalten zu bleiben, sowohl aus geschichtlichen als auch aus touristischen Gründen. Der Weg zwischen der Einsiedelei und der »cavi«, wo sich der Eremit sein Wasser holte, ist heute noch entlang des Hanges sichtbar.
Der unter Denkmalschutz stehende Weihwasserkessel von Lion-devant-Dun befand sich früher in der Einsiedelei Saint-Germain. Er stammt aus der Schmiede von Orval und ist uralt.
In der Nälie der Einsiedelei, Richtung Westen, befindet sich ein kleiner Erdhügel, der »Multi« genannt wird. Die Überlieferung behauptet, dass die Römer dort nach einer Schlacht ihre Toten samt ihren Waffen in einem Massengrab bestatteten. Man hat in der Tat hier Reste von Waffen, Medaillen, Knochen, Gräber und Bauschutt geflmden.
Der letzte Bewohner der Einsiedelei von Saint-Germain hieß Bruder Raulin Er starb am 17 November 1777 in der Schmiede von Stenay.
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Wandervorschlag Côte St. Germain – 8km